Editorial

Un-Nachhaltig?

Artikel von:
Markus Matzner
Chefredaktor O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 05 / 2023 , S. 3

Liebe Leserin, Lieber Leser

In Zeiten wie diesen macht man sich schon so seine Gedanken. Während wir in Sachen Klimaschutz um Stellen hinter dem Komma feilschen, scheren sich skrupellose Despoten nicht um die Folgen ihres Tuns und zerstören ganze Landstriche, einfach, weil’s ihnen gefällt. Während wir auf den Rebflächen und in den Obstanlagen den CO2-Fussabdruck minimieren, wächst die Weltbevölkerung jeden Tag um über 180 000 Menschen (Quelle: statista.com). Allein im letzten Jahr steigerten sich die weltweiten CO2 -Emissionen um 5.9 % und erreichten den unvorstellbaren Höchststand von 36.8 Mia. Tonnen CO2. Angesichts dieser Entwicklungen wird das Wort Nachhaltigkeit zu einer Farce. Entsprechend gut kann ich die Worte eines jungen Hobbyphilosophen nachvollziehen, der letzthin zum Besten gab: «Bei all dem Gerede um die Nachhaltigkeit wird mir nachhaltig schlecht.» Sagt’s und steigt ins nächste Flugzeug, um sich am Strand von Ibiza über die frühsommerliche Wärme mitten im März zu freuen.

Okay, ich gebe es zu: In Zeiten wie diesen neigt man zu Sarkasmus. Und der bildet bekanntlich die Pforte zum Fatalismus. Das kann also nicht unser Ziel sein. Aus diesem Grund freue ich mich, dass wir in dieser Nummer innovative Antworten auf drängende Fragen präsentieren können. So stehen einmal mehr die Piwi-Sorten im Rampenlicht. Piwi-Pionier Edy Geiger stellt die vielversprechendsten Sorten für Neupflanzungen vor. Ebenfalls interessant: die österreichische Antwort auf die Frage, welche rote Piwi-Sorte zukunftsträchtig sei. Züchter Ferdinand Regner präsentiert «seinen» Pinot nova. Auch im Fruchtsaftbereich tut sich Spannendes: Die Walliser Firma Opaline hat schon den welschen Markt erobert, nun streckt sie die Fühler in die Deutschschweiz aus und sucht Partnerbetriebe jenseits des Röstigrabens.

Einen guten Frühling wünscht Ihnen

Markus Matzner
Chefredaktor Obst+Wein

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