Stickstoffgehalt im Souvignier-gris-Most

Der hefeverwertbare Stickstoff bildet ein wichtiges Mass, um eine sichere Gärung zu bewerkstelligen. Gerade in heissen Jahren sind die Eiweissgehalte im Most erhöht und täuschen damit einen zu hohen Stickstoffgehalt vor. Somit ist es unerlässlich, die wahren Werte zu kennen.


Kathleen Mackie-Haas | Thierry Wins | Amos a Marca
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 13 / 2022 , S. 14

Stickstoffmangel ist in Weisswein-Mosten ein häufiges Problem. Mangel an hefeverwertbarem Stickstoff führt nicht nur zu Gärstockungen und Böcksern, sondern auch zu einem untypischen Alterungston (UTA). Für die Vermehrung von Hefen und deren Proteinsynthese ist Stickstoff unerlässlich und hat somit direkten Einfluss auf die Gärung und Aromaausbildung (T. Verdenal et al. 2021).

Der Gehalt an assimilierbarem Stickstoff (Ammonium und Aminosäuren) bei der Ernte gibt einen Überblick über den Stickstoffstatus der Trauben während der gesamten Saison. Dieser Wert kann mit der NOPA-Methode oder dem Formolwert berechnet werden. NOPA beruht auf der unterschiedlichen Absorption, die durch die Reaktion eines chromogenen Reagenzes mit den verschiedenen Aminogruppen der Aminosäuren verursacht wird. Der Formolwert wird durch Titration des Mostes mit Formaldehyd auf pH 8 bestimmt. Bei Weissweinen sollte dieser Wert nicht unter 140–150 mg/L liegen. Mostgehalte unter dem Wert sollten unbedingt mit einem geeigneten Präparat korrigiert werden. Man beachte bei den ausgesuchten Präparaten unbedingt die gesetzlichen ...