ZWETSCHGE: Qualität und Wirtschaftlichkeit mit Fruchtwänden?

Exotische Aromen, einzigartige Blautöne, frische Beduftung: Die Zwetschge ist ohne Zweifel eine exklusive 
Tafelfrucht, wenn sie ihre Qualitäten arttypisch entwickeln kann, bei gleichzeitiger Sicherstellung von Lagerfähigkeit und Shelf Life. Ob dies mit Fruchtwänden besser und wirtschaftlicher gelingen kann als mit der klassischen Spindel, wird im Anbauversuch am Agroscope Steinobstzentrum Breitenhof (BL) getestet.


Autor_Schweizer Simon
Simon Schweizer
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 09 / 2022 , S. 16

Tafelzwetschgen zu produzieren, ist eine Herausforderung. Aus dem Detail- und Grosshandel kommen die gegenläufigen Forderungen, ausgereifte Früchte mit hoher Genussqualität zu liefern und gleichzeitig das Verderbsrisiko zu minimieren. Eine Aufgabe, die beim vergleichsweise tiefen Zwetschgenpreis schwierig zu erfüllen ist. Trotz des offenkundigen Zielkonflikts; es gibt Entwicklungspotenzial in Kulturführung und Erntemanagement. 


Optimierung mit Fruchtwänden

Die Erfahrungen mit anderen Obstarten zeigen, wie mit Fruchtwänden diverse Vorteile erzielt werden können. Die schmale Baumform erlaubt effizientere Mechanisierung für Ausdünnung und Schnitt und erleichtert die Ernte durch gute Sichtbarkeit der Früchte und kürzere Greifwege. Das spart Arbeitskosten und verbessert die Fruchtqualität. Die gleichmässige Belichtung der Krone sorgt für eine ausgeglichene und gute Fruchtentwicklung. Die homogenere Reifung erleichtert die Bestimmung des Erntezeitpunkts und vereinfacht die Ernte. 

Ob dies auch für den Zwetschgenanbau gilt, muss sich weisen. Erste Erfahrungen aus der eigenen Pflanzung sowie aus den Versuchen des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums (LTZ) Augustenberg (D) sind vielversprechend.

Den möglichen Vorteilen in der ...