Liebe Leserin, lieber Leser
Hand aufs Herz: Haben Sie unbewusst das obige Sprichwort vervollständigt? Wenn ja, sind Sie damit nicht allein. Diese Lebensweisheit ist tief in unserem Bewusstsein verankert. Jung bis alt greift beim kleinen Hunger häufig zum Apfel. Besonders in den aktuell grippegeplagten Zeiten ist «keeps the doctor away» ein wohlklingendes Versprechen. Zwar lassen sich Arztbesuche durch den Apfelkonsum nicht vermeiden, dennoch ist die Frucht quasi ein Superfood und dank ihrer Vitamine und Nährstoffe überaus gesundheitsfördernd.
Es verwundert also nicht, dass Fructus dieses Jahr einen Apfel zur Obstsorte des Jahres gekürt hat: den Schweizer Orangenapfel. 1955 wurde die Sorte von Agroscope als Kreuzung aus Ontario x Cox Orange gezüchtet. Auch wenn die ProSpecieRara-Apfelsorte der breiten Bevölkerung mehrheitlich unbekannt sein mag, überzeugt die Schweizer Orange mit einem ausgeglichenen Geschmack und einer schwachen bis mittleren Anfälligkeit auf Schorf, Mehltau und Feuerbrand – allesamt Krankheiten, die der Branche ein Dorn im Auge sind. So beforscht Agroscope auch heute intensiv krankheitsrobuste Kreuzungen. Erst kürzlich wurden mit Witta, Wisper und Wally neue Sorten vorgestellt. Die Ergebnisse der Studie sind vielversprechend.
Erforscht wird nicht nur der Apfel selber, sondern auch seine Produktionsweise, so wird das Thema Agri-Photovoltaik immer wieder diskutiert. Doch was können solche Agri-PV-Anlagen genau? Ein Pilotprojekt in Deutschland hat den Realitätstest gewagt – wie immer gibt es Vor- und Nachteile.
Last but not least: Auch die Forschung im Rebbau steht nicht still. Im Gegenteil: Das Projekt «VitiProtect» zeigt Chancen und Herausforderungen auf, die künstliche Intelligenz im Betrieb mit sich bringt. Weiter untersucht der Strickhof regelmässig Fragen aus der Praxis, beispielsweise, welchen Einfluss ein gezielter Hefeeinsatz auf die Aromenausprägung hat.
Ihre
Leyla Roth-Kahrom
Redaktorin O+W