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«Brennende» Highlights

Die sogenannten «Famous last words» einer Person rutschen gern ins Moralinsäuerliche ab. Nicht so bei Sonia Petignat, die viele Jahre lang umtriebige Leiterin für den Bereich Destillate bei Agroscope war. Zum Anlass ihrer Pensionierung blickt sie exklusiv für Obst+Wein auf ihre reiche Schaffenszeit zurück.

Artikel von:
Sonia Petignat
Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 06 / 2023 , S. 24
Im Oktober 2007 trat ich meine Stelle bei Agroscope als Nachfolgerin von Peter Dürr im Projekt DARF (Destillate Agroscope Régie Fédérale des alcools) an. Wie sich doch die Zeiten ändern: Heute beherrscht die Tagung der Brennereibranche die Frontseite der Agroscope-Webpage; früher beschlich mich häufig das Gefühl, eine Art «Schattendasein» zu fristen. Immer wieder musste ich mir anhören: «Mit Hochprozentigem muss man aufpassen, da kann man sich schnell die Finger verbrennen!» Diese unqualifizierte Haltung gegenüber professionell produzierten, hochwertigen Bränden bereitete mir oft Mühe. Sie ist aber teilweise erklärbar durch die Geschichte der Alkoholfrage in der Schweiz und der politischen Einstellung zu Spirituosen, die im Gegensatz zu Wein und Bier deutlich restriktiver war. Die Entwicklung vom verteufelten Schnaps hin zur nationalen Edelbrandprämierung DistiSuisse mit Goldmedaillen war ein langer und steiniger Weg.

Tagebuch

Während meiner Arbeit bei Agroscope führte ich eine Art Tagebuch, ein reich bebildertes Dokument ausschliesslich positiver Erlebnisse, dessen Lektüre mich besonders in ...